Verdacht auf Blauzungenkrankheit im Rhein-Sieg-Kreis bestätigt
Siegburg (aho) – Das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld bestätigte heute, in einer ersten Untersuchung, zwei Verdachtsfälle auf Blauzungenkrankheit in Rinderbeständen im Rhein-Sieg-Kreis. Seit dem Wochenende lagen erste Hinweise vor, dass die zwei Bestände von der Tierkrankheit befallen sein könnten. Die Betriebe wurden vorsorglich gesperrt. Blutproben der verdächtigen Tiere wurden umgehend entnommen und per Kurier nach Krefeld gebracht. Zur weiteren Abklärung wurden die Proben in das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, dem Friedrich-Löffler-Institut, auf der Insel Riems verbracht. Endgültige Ergebnisse sind bis Freitag zu erwarten.
Die Blauzungenkrankheit ist eine durch Viren verursachte Infektionskrankheit von Rindern, Schafen und Ziegen, die durch stechende Insekten übertragen wird. Erkrankte Tiere zeigen Schwellungen im Kopfbereich, Entzündungen der Schleimhäute sowie Fieber und Lahmheiten. In schweren Fällen kann es beim Schaf zu einer starken Schwellung und Namen gebender Blaufärbung der Zunge kommen. Meist klingen die Symptome nach wenigen Tagen wieder ab.
Nachdem die Blauzungenkrankheit am 20. August 2006 erstmals im Raum Aachen festgestellt wurde, hat sich die Zahl der Seuchenausbrüche inzwischen auf 52 Fälle erhöht.
Durch eine Landesverordnung zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit wurde der gesamte Regierungsbezirk Köln und angrenzende Gebiete im Regierungsbezirk Düsseldorf zum Gefährdungsgebiet erklärt. Nachts müssen alle für die Krankheit empfänglichen Tiere, aufgestallt werden, außer sie wurden mit lebensmittelrechtlich zugelassenen Insektiziden behandelt. Alle Bestände in diesem Bereich unterliegen der behördlichen Beobachtung. Tiertransporte mit Rindern, Schafen oder Ziegen aus dem Gefährdungsgebiet sind nur mit Genehmigung des Veterinäramtes möglich.
Das Kreisveterinäramt bittet alle Halter von Rindern, Schafen und Ziegen, die bisher ihrer Meldepflicht nicht nachgekommen sind, diese unter Angabe der Anzahl der Tiere und des Standortes nachzuholen.