Milchviehhaltung: Neuer Trächtigkeitsnachweis
(aid) – An der Universität Göttingen ist in Zusammenarbeit mit der Universität Lüttich ein neues Verfahren zur Trächtigkeitsdiagnose bei Milchkühen entwickelt worden. Es liefert ab dem 30. Tag der Trächtigkeit verlässliche Aussagen und ist relativ preisgünstig. Grundlage dieses Tests ist der Nachweis von „Pregnancy associated glycoprotein“ (PAG). Dieses Protein wird von den Fruchthüllen gebildet und nach Einnistung in der Gebärmutter an die Mutter abgegeben. PAG wird ab dem Beginn der Implantation (ab Tag 16) gebildet und gilt ab dem 30. Tag als guter Indikator für das Vorhandensein eines lebenden Embryos. Kühe können als tragend angesehen werden, wenn die PAG-Werte über 2,0 ng/ml liegen; unter 1,0 ng/ml ist eine Trächtigkeit sehr unwahrscheinlich. Die Konzentration im Blut lässt sich zuverlässig nachweisen. Sie steigt nach der Befruchtung etappenweise an und sinkt nach der Geburt relativ langsam wieder ab. Bislang konnte das Protein nur unter Verwendung radioaktiver Substanzen in Speziallabors nachgewiesen werden. Am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Göttingen ist es Morten Friedrich gelungen, PAG mit dem ELISA-Test (enzyme-linked immunosorbent assay) im Blutserum nachzuweisen. Mit dieser Methode sind quantitative Messungen auch von geringen Mengen möglich. Für den Test ist mindestens ein Milliliter Blut erforderlich. Milchviehhalter können Blutproben an das Göttinger Institut einsenden und erhalten nach zwei Werktagen eine Auswertung.
aid, Dr. Ute Zöllner
Weitere Informationen: Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Hormonlabor, Postfach 3035, 37020 Göttingen, E-Mail: TZLabor@gwdg.de