Niedersachsen: Schweinebestand nähert sich 8-Millionen-Marke
L P D – Die Viehhaltung bleibt für Niedersachsens Landwirte eine wichtige Einkommensquelle. Der Schweinebestand nähert sich immer mehr der Marke von acht Mio. Tieren und wird nach dem noch vorläufigen Ergebnis der Viehzählung im Mai auf 7,98 Mio. Tiere beziffert. Damit stockten die Tierhalter in Niedersachsen nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes ihren Bestand um knapp ein Prozent auf, während die Landwirte bundesweit ihn um etwa 1,5 Prozent reduzierten. Fast jedes Dritte von 26,5 Mio. Schweinen bundesweit stehen in einem niedersächsischen Stall. Während die Zahl der Tiere leicht anstieg, reduzierte sich die Zahl der Schweine haltenden Betriebe von 2005 bis 2006 um 4,5 Prozent auf 15.249. Noch etwas stärker fiel der Rückgang bei den Betrieben mit Rindviehhaltung aus: Ihre Zahl reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 6,3 Prozent auf 25.030. Deutlich geringer dagegen fiel hier der Abbau der Bestände aus, mit 2,524 Mio. Rindviechern standen 1,4 Prozent weniger in den Ställen als vor Jahresfrist. Ein leichtes Plus gab es dagegen bei den Tieren zur Fleischerzeugung, hier liegt Niedersachsen im bundesweiten Trend. In ganz Deutschland wurden im Mai 12,8 Mio. Rinder gehalten.
Besonders stark ist die Tierhaltung in den Landkreisen Emsland, Cloppenburg und Cuxhaven. Sie zählen bundesweit zu den Landkreisen mit der höchsten Viehbesatzdichte. Unter zwölf Landkreisen, die bundesweit diesen Titel tragen, sind neben den drei genannten mit Osnabrück, Vechta, Rotenburg-Wümme und Diepholz insgesamt sieben in Niedersachsen gelegen. Diese Daten basieren auf Erhebungen aus dem Jahr 2003. Ähnlich sieht das Bild bei den Landkreisen mit der höchsten Viehbestandsdichte, also der Zahl der Tiere auf einer bestimmten Flächeneinheit aus. Hier rangiert das Oldenburger-Münsterland mit den Landkreisen Vechta und Cloppenburg unangefochten an der Spitze, gefolgt von der Grafschaft Bentheim, Wesermarsch, Friesland, Cuxhaven und dem Emsland. Sie bilden den so genannten Nordwestgürtel, der von Schleswig-Holstein über Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis in die benachbarten Niederlande reicht. Charakteristisch für diese Region ist auch der wirtschaftliche Erfolg. Die Arbeitslosenquoten liegen zumeist deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, während die Wachstumsraten weitaus besser sind. In diesen Landkreisen hat sich ausgehend von der prosperierenden Landwirtschaft ein agroindustrieller Komplex heraus gebildet. Die Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion über die Weiterverarbeitung bis hin zu Logistik und Vermarktung greift dort Hand in Hand. Die Erfolge werden als beeindruckend bezeichnet.