Skrupellos: Schweinetransport stand über zwei Stunden in der prallen Sonne
Lübeck (aho) – Am Donnerstagmittag wurde die Polizei Lübeck zu einem abgestellten Vieh-Transport-Anhänger einer Stormarner Spedition gerufen. Der Hänger war auf zwei Decks mit rund 30 Schweine beladen und stand in der prallen Sonne. Der verantwortliche Fahrer hatte sich nach ersten Informationen aus noch unbekannten Gründen mit seinem Lastwagen entfernt. Die Tiere machten auf die Beamten einen erschöpften Eindruck. Einige Tiere lagen bereits auf dem Boden und wiesen leicht blutende Wunden auf. Einstreu oder die Möglichkeit zur Flüssigkeitsaufnahme waren nicht vorhanden.
Über die Einsatzleitstelle wurde Kontakt zur Spedition aufgenommen. Auch die Lübecker Amtstierärztin wurde in Kenntnis gesetzt. Eine intensive Untersuchung der Tiere war jedoch nicht möglich. Ein Ersatzfahrer erschien dann nach mehr als einer Stunde vor Ort. Die Tiere, die nach bisherigen Erkenntnissen offenbar zu einem Schlachthof in Lüneburg gebracht werden sollten, wurden dann zu einer Firmenzweigsammelstelle in Kastorf transportiert. Hier sollen die Schweine versorgt und von der Amtstierärztin des Kreises Herzogtum Lauenburg eingehend untersucht werden. Hier kann es dann nach polizeilichen Informationen auch zur Tötung von Tieren kommen. Der verantwortliche Fahrer wurde vor Ort nicht mehr angetroffen. Die Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz wurden aufgenommen.
Nach Auskunft des Wetteramtes Hamburg wurden zum Einsatzzeitpunkt 32.5 Grad Celsius im Schatten gemessen.