Tiertransporte in der EU mit Statelliten-Überwachung
(lid) – In der EU müssen neue Lastwagen für Tiertransporte ab nächstem Jahr mit einem Satellitennavigationssystem ausgerüstet sein. Ältere Fahrzeuge müssen bis 2009 umgerüstet werden. Die entsprechenden Vorschriften für die technischen Details fehlen zwar noch, bis Juni sollen aber bei einem Workshop in Italien erste Prototypen vorgestellt werden, wurde am Rande der ersten EU-weiten Tierschutzkonferenz in Brüssel mitgeteilt. Mit dem neuen System soll es möglich sein, Fahrzeiten aber auch gefahrene Strecken genau nachzuprüfen und so die Probleme mit Tiertransporten zu verringern, schreibt der österreichische Agrarpressedienst AIZ. Diese Kontrollmaßnahmen bilden ein Element des im Januar verabschiedeten Aktionsplans der EU für den Schutz und das Wohlbefinden der Tiere 2006 bis 2009. Dieser Aktionsplan sieht unter anderem vor, bestehende Tierschutz-Vorschriften zu verschärfen und auf andere Nutztiere anzuwenden, den Einsatz von Tieren in der Forschung zu reduzieren und einen gemeinsamen Indikator für Tierschutz einzuführen. Zudem will die EU-Kommission Öffentlichkeit und Tierhalter besser über Tierschutznormen informieren und sich international für das Thema einsetzen. EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou betonte, dass der Tierschutz nur einen winzigen Teil der Kosten der Produktion in Europa ausmache. Tierschutz stelle in Zeiten von schwindendem Vertrauen der Konsumenten für die europäischen Produzenten in Wahrheit einen Wettbewerbsvorteil dar. Gute Tierschutzstandards würden letztlich sogar die Ausfälle und damit die Produktionskosten senken. Eine Möglichkeit, die Konsumenten stärker zu sensibilisieren, sei eine entsprechende Kennzeichnung der Produkte, schlug der Kommissar vor.