Schweinepest in Haltern-Lavesum beeinträchtigt auch den Kreis Borken
Borken (aho) – Eigentlich sollte es am Dienstagmorgen (28.03.2006) im Kreis Borken losgehen mit den amtstierärztlichen Untersuchungen zur Aufhebung des zum Schutz vor der Schweinepest im südöstlichen Kreisgebiet eingerichteten „Beobachtungsgebiets“. In diesem Bereich dürfen – wie gemeldet – zurzeit keine Schweine transportiert werden. Doch die Eilmeldung am Montagabend, dass im Kreis Recklinghausen erneut die Schweinepest ausgebrochen ist, veranlasste den Fachbereich Tiere und Lebensmittel der Borkener Kreisverwaltung, die auf drei Tage angesetzte Aktion wieder abzublasen. „Leider“, bedauerte dessen Leiter, Dr. Albert Groeneveld, „mussten wir das tun, hätten wir doch gerne im Interesse der hiesigen Schweinehalter wieder die Freigabe erteilt, aber es blieb keine andere Wahl.“
Der neue Fall von Schweinepest in Haltern-Lavesum führt dazu, dass das um die dortigen Seuchengehöfte gezogene Sperrgebiet im 3-Kilometer-Radius auf Rekener Gebiet (Kreis Borken) geringfügig erweitert werden muss. In Reken sind davon allerdings keine Schweinebestände betroffen. Acht Bestände auf Rekener Gebiet kommen allerdings neu in das ebenfalls neu zugeschnittene Beobachtungsgebiet. Deren Halter wurden bereits vom Kreis Borken darüber unterrichtet.
Die Schweinehalter im Beobachtungsgebiet müssen ihre Schweine weiterhin abgesondert aufstallen. Es dürfen insbesondere keine Schweine in die Betriebe oder aus den Betrieben verbracht werden. Dieser sogenannte „Stand Still“ soll verhindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Alle besonderen Vorkommnisse bei den Schweinen – wie erkrankte oder verendete Schweine – müssen weiterhin sofort beim Fachbereich Tiere und Lebensmittel des Kreises Borken unter der Telefonnummer 02861 / 82-1015 gemeldet werden. Frühestens 20 Tage nach Reinigung und Desinfektion des Seuchenbetriebes können neue Aufhebungsuntersuchungen im Beobachtungsgebiet, wie sie jetzt geplant waren, begonnen werden. Betroffen sind von diesen Maßnahmen im Kreis Borken 91 Betriebe mit rund 33.000 Schweinen.
An der für das Gebiet der Kommunen Borken, Raesfeld, Heiden und Velen sowie für das Stadtgebiet von Gescher südlich der Bundesstraße B 525 eingerichteten Pufferzone ändert sich momentan (28.3.06, 14 Uhr) zunächst nichts. „Jedoch ist nach meiner Einschätzung aufgrund des neuen Seuchenfalls im Kreis Recklinghausen mit Handelsrestriktionen seitens der EU zu rechnen, die die Pufferzone und auch darüber hinaus gehendes Gebiet betreffen“, erklärt Dr. Albert Groeneveld, Leiter des Fachbereichs Tiere und Lebensmittel des Kreises Borken. „Details sind derzeit nicht bekannt“, fügt er hinzu.