8. Scrapie-Fall in Thüringen
Erfurt (aho) – Bei Untersuchung einer in der Tierkörperbeseitigungsanstalt entnommenen Gehirnprobe eines verendeten Schafes aus Thüringen wurde durch das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems das Vorliegen von Scrapie endgültig bestätigt. Das meldet das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit.
Damit wurde diese Erkrankung zum 8. Mal in Thüringen seit 2003 festgestellt (2003: 3 Fälle, 2004: 4 Fälle, 2005: kein Fall; 2006: bisher 1 Fall).
Scrapie tritt bei Schafen und Ziegen in Europa seit über 250 Jahren auf. Die Krankheit gehört zur Gruppe der Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien, das heißt, sie ist eng mit BSE verwandt. Deshalb sind die im Falle des Auftretens von Scrapie nach EU-Recht zu veranlassenden Maßnahmen denen bei BSE ähnlich. Da aber Tiere auf Grund ihrer genetischen Struktur gegenüber Scrapie resistent sein können, wird zunächst eine Genotypisierung der Schafherde vorgenommen, um möglichst wenig Tiere töten zu müssen.
In Deutschland werden bei mindestens 18 Monate alten verendeten Schafen und Ziegen sowie von mindestens 18 Monate alten Schlachtschafen und geschlachteten Ziegen Proben zur Untersuchung auf Scrapie entnommen und im Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz untersucht. Bisher wurde Scrapie in Deutschland in 112 Fällen festgestellt.
Eine Infektion des Menschen durch Scrapie-Erreger konnte ebenfalls bisher nicht nachgewiesen werden. Da die Schlachtschafe regelmäßig auf Scrapie untersucht werden und das so genannte Risikomaterial bei der Schlachtung entfernt wird, besteht nach gegenwärtigen Erkenntnissen für die Verbraucher keine Gefahr beim Verzehr von Schaffleisch.