Schweinepraxis: Streptokokken im Keim ersticken
München / Berlin (aho) – Erste Praxiserfahrungen mit dem Einsatz des neuen Langzeit-Antibiotikums „Naxcel“ bei Ferkeln sind vielversprechend. Das berichtet das Agrarjournal „Primus“ in seiner Novemberausgabe. Ergebnisse aus Ferkelerzeugerbetrieben zeigen demnach, dass insbesondere mit der Behandlung gegen Streptokokken in der frühen Saugferkelphase sehr gute Therapieerfolge erzielt werden. Um den Therapieerfolg des neuen Antibiotikums unter praktischen Bedingungen zu ermitteln, wurden seit Mai dieses Jahres Anwendungsbeobachtungen durchgeführt, berichtet der „Primus“. Auch Dr. Heinrich Wilkes aus dem westfälischen Reken hat daran teilgenommen. Ausgewählt wurden Betriebe, die nachweislich mit massiven Problemen vor allem durch Streptococcus suis und durch Hämophilus parasuis zu kämpfen haben. In einem Fall war es ein Bestand mit 300 Sauen im geschlossenen System, bei dem trotz vorbildlicher Hygiene in der Vergangenheit bei den Saugferkeln regelmäßig Gelenksentzündungen durch Streptococcus suis auftraten. Im Flatdeck wurden zudem immer wieder Kümmerer beobachtet, bei denen neben anderen Atemwegserregern auch Hämophilus parasuis als Ursache nachgewiesen werden konnte. Bisher wurden die Ferkel deshalb zweimal mit einem Amoxicillin- Präparat am ersten und dritten Lebenstag gegen Streptokokken behandelt.
Wie der „Primus“ weiter berichtet, ersetzte Dr. Wilkes diese Therapien durch eine einmalige Behandlung mit „Naxcel“ am ersten Lebenstag, da durch Untersuchungen Streptokokken – Infektionen in der frühen Saugferkelphase nachgewiesen wurden. Wegen der Probleme durch den Erreger Hämophilus parasuis im späteren Lebensalter wurden die Ferkel am 10. Lebenstag ebenfalls mit „Naxcel“ behandelt. Insgesamt wurden so 827 Ferkel behandelt. Die Nachbehandlungsrate wegen Streptococcus suis sank im Vergleich zum Einsatz von Amoxicillin von rund 33 auf nur 2,9 Prozent! Es wurden keine Ferkel mehr mit Gelenksentzündungen beobachtet. Auch im Flatdeck kam es nicht mehr zu Problemen mit Kümmeren.