„Naturdoping“: Mit Eberfleisch zur Goldmedaille?
(aho) – Sportler und Sportlerinnen, die das Fleisch von unkastrierten Ebern verzehren, können ungewollt als Doping-Sünder auffallen. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie zweier portugiesischer Forscher – Jorge Barbosa und José Alexandre Galo – vom „Laboratório Nacional de Investigação Veterinária“ (Nationales Labor für Veterinärmedizinische Forschung), die jetzt in der Fachzeitschrift „Revista Portuguesa de Ciências Veterinárias“ veröffentlicht wurde.
Sie konnten nachweisen, daß durch den Verzehr von Leber unkastrierter männlicher Schweine beim Menschen im Urin Metaboliten (Abbauprodukte) des natürlichen Hormons Nandrolon (19-Nortestosteron) ausgeschieden werden, deren Konzentrationen die Doping-Grenzwerte um das zehn – bis hundertfache des Doping-Grenzwertes überschreitet. Zur Zeit liegen diese Grenzwerte 2 ng/g für männliche Athleten und 5 ng/g für weibliche Athleten. Der natürliche Hormonstoffwechsel in menschlichen Körper erzeugt etwa 10% der vorgenannten Werte im Urin (0,2 bzw. 0,5 ng).
Diese Ergebnisse bestätigen niederländische Untersuchungen. Hier waren hohe Nandrolongehalte in bestimmten Würsten aufgefallen, die unter Verwendung von Leberpastete hergestellt worden waren. In der Vergangenheit waren immer wieder Sportler auf Nandrolon positiv getestet worden. Viele dieser angeblichen „Doping-Sünder hatten die Verwendung von Nandrolon vehement bestritten.
Für weitere Informationen nehmen Sie Kontakt auf mit: Jorge Barbosa LNIV – Laboratório Nacional de Investigação Veterinária jorge.barbosa@lniv.min-agricultura.pt +351 21 7115200