Klassische Schweinepest in der Republik Moldavien
Chisinau / Paris (aho) – Das Ministerium für Landwirtschaft und Forsten der Republik Moldavien (Moldau)* hat mit Datum 10. Juli 2002 dem Internationalen Tierseuchenamt in Paris den Ausbruch der Klassischen Schweinepest gemeldet. Betroffen ist ein Zuchtsauenbestand im Dorf Zaim (Distrikt Tighina, Ostteil von Moldavien) mit insgesamt 660 Tieren.
Der Verlauf ist bemerkenswert. Am 28. Juni, drei Tage nach einer routine- mäßigen KSP-Impfung zeigten insbesondere Schweine im Alter von zwei bis vier Monaten Erbrechen, Appetitlosigkeit, Taumeln und Fieber im Bereich von 41-42ºC. Zunächst konnte das klinische Bild durch eine antibiotische Behandlung deutlich gebessert werden; allein die Appetitlosigkeit blieb. Am 1. Juli kam es dann bei Schweinen im Alter von zwei bis vier Monaten zu ersten Todesfällen. Die Kadaver waren im Sektionsbild unauffällig. Erste Laboruntersuchungen auf KSP erbrachten ein negatives Ergebnis. Am 4. Juli starben weitere Schweine. Sie zeigten Milzinfrakte und Blutungen in der Blasenwand und den Nieren. Auch hier waren Labortests auf KSP-negativ. Am 5. Juli hatte sich die Situation im Bestand weitgehend normalisiert. Allein eine Gruppe von zwölf Schweine im Alter von zwei bis vier Monaten „kränkelten“. Bei diesen Tieren konnte dann die klinische Verdachtsdiagnose „Klassische Schweinepest“ labordiagnostisch bestätigt werden. Es besteht der Verdacht, dass dieser Ausbruch durch die vorangegangene Impfung und den eingesetzten Impfstoff ausgelöst wurde.
Gefährdete Schweinebestände in der Umgebung werden geimpft; es wurde ein Sperr – und Beobachtungsbezirk eingerichtet. Die regionale Veterinär- verwaltung beschreibt die Situation in der Region als „stabil“.
Der letzte KSP-Ausbruch in der Republik Moldavien wurde im August 1998 amtlich bestätigt.
— * Moldavien liegt zwischen der Ukraine und Rumänien