Ringelschwanz-Prämie: Landwirtschaftskammer und Tierärzte sollen kontrollieren
Hannover (aho) – Wie eine Sprecherin des niedersächsischen Agrarministerium auf Anfrage der aho-Redaktion mitteilte, sollen die Vor-Ort-Kontrollen auf den Schweinemastbetrieben auf die Einhaltung der 70%-Schwelle unversehrter Schwänze von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen durchgeführt werden. Zusätzlich sei pro Mastdurchgang eine tierärztliche Begutachtung vorgesehen. Die anfallenden Tierarztkosten sollen nicht zu Lasten der Landwirte gehen
Weiterhin sei eine wissenschaftliche Begleitung dieses Programms geplant. Erkenntnisse hieraus sollen dann der Praxis zur Verfügung stehen und sie bei der Umsetzung des Verzichts auf das prophylaktische Schwänzekupieren unterstützen.
Die verwaltungstechnische Abwicklung befände sich gerade in der Erarbeitung, so die Sprecherin des Agrarministeriums.
Hintergrund
Für die Jahre 2014 bis 2020 sollen für das Projekt 28 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zur Verfügung gestellt werden. Dies könnte nach Berechnungen des Ministeriums für eine Prämie von 16 bis 18 Euro pro Schwein reichen. Gezahlt wird nur für intakte, unversehrte Schweine. Haben mehr als 30 Prozent der Tiere Verletzungen, wird auch für die gesunden Tiere keine Prämie gezahlt. Mit der Prämie soll honoriert werden, dass die Landwirte einen höheren Aufwand für Stroh, Beschäftigungsmaterial, Platz und intensivere Betreuung leisten müssen. Insgesamt soll die Prämie dazu dienen, Haltungsbedingungen zu schaffen, unter denen die Schweine sich wohlfühlen.
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