Vion-Schlachthof Bad Bramstedt soll nachgerüstet werden
Kiel (aho) – Der Lebensmittelkonzern Vion will den Schlachthof in Bad Bramstedt aufwendig nachrüsten. Im Gespräch mit der Zeitung Kieler Nachrichten (KB) listete Vion-Direktor Heinz Schweer mehr als 40 Strukturmaßnahmen auf. Mit Blick auf den drohenden Lizenzentzug kündigte Schweer an, dass künftig zwei weisungsbefugte Experten den Betrieb mitleiten sollen, darunter Honorarprofessor Ulrich Nöhle. Der gelernte Lebensmitteltechniker ist laut KN darauf spezialisiert, in Krisen geratene Unternehmen zu restrukturieren.
Als weitere „strukturelle Maßnahme“ will Vion die „Tötefalle“ austauschen, in der Rinder per Bolzenschuss betäubt werden. Die Anlage gilt als veraltet. Die Falle soll videoüberwacht werden. Vion bietet zudem an, die „Schlachtgeschwindigkeit“ vorerst auf stündlich höchstens 55 Tiere zu reduzieren. Bereits in Arbeit ist eine Übersetzung „aller tierschutzrelevanten Arbeitsanweisungen“ ins Rumänische, der Muttersprache vieler Beschäftigter, so die KN.
Investieren will Vion laut dem KN-Bericht auch in den Umbau der Hygieneschleuse, in eine neue Kühltechnik oder eine bessere Beleuchtung des Wartestalls. Bereits bestellt ist ein mobiler Melkautomat. Das Umweltministerium hatte bemängelt, dass Kühe mehr als zwölf Stunden mit vollem Euter auf die Schlachtung warten mussten.
Schweer hofft, dass die To-do-Liste das Ministerium überzeugt, Vion die Schlachtlizenz nicht zu entziehen. Personelle Konsequenzen schloss Schweer aus. Bis zum 19. März könnte der Konzern nachlegen. Dann endet die Anhörungsfrist, so die KN in ihrem Bericht.
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