BSE-Testalter auf 72 Monate angehoben
Berlin (aho) – Der Bundesrat hat heute einer Anhebung des BSE-Testalter für gesund geschlachtete Rinder von 48 auf 72 Monate zugestimmt. Die Verordnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums basiert auf einem Beschluss der Europäischen Kommission. Danach ist es der Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten gestattet, zum 01.07.2011 die Vorschriften ihr BSE-Überwachungsprogramm an die weitgehend entspannte Situation um BSE anzupassen.
Durch das Heraufsetzen des Testalters dürfte die Zahl der Pflichtuntersuchungen von derzeit eine Million auf 500.000 im Jahr sinken. Die Land- und Fleischwirtschaft soll dadurch um EUR 2,75 Mio. entlastet werden.
Der hohe Aufwand um BSE wird seit Jahren kritisiert. “Die Hysterie um BSE hat inzwischen weit mehr Menschen umgebracht als der Erreger selbst”, sagte jetzt der Dortmunder Ökonom Walter Krämer dem Handelsblatt. “Allein in England wurden seither über 150 Selbstmorde von Farmern registriert, deren Existenz durch die BSE-Panik vernichtet wurde”, sagte er dem Blatt. Unterm Strich habe der Bund mehr als 1,5 Milliarden Euro für das Keulen gesunder Kühe, überflüssige Tests und die Stabilisierung des Rindfleischmarktes ausgegeben, damit hätte man “sämtliche Kinder Afrikas ein Jahr lang gesund ernähren können”.
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