Kochsalzvergiftung bei Kälbern
(aho) – Fast jede Futtermittelfirma und jeder Arzneimittelhersteller hat heutzutage Diättränken auf Basis Elektrolyte ( Kochsalz u.a.m. ) plus Glukose im Lieferprogramm. Mit der Verbreitung dieser Diättränken haben auch die Fälle von Kochsalzvergiftung bei Kälbern zugenommen. Ursache sind unter anderem eine Überdosierung dieser Diättränken, da die Anwendungsvorschriften nicht eingehalten werden. Gelegentlich werden Durchfallkälber noch mit Mischungen aus Tee, Traubenzucker und Kochsalz behandelt, ohne daß die zugeführten Kochsalzmengen exakt zudosiert werden. Ein weiterer Grund für Kochsalzvergiftungen ist das Vertränken von überkonzentrierten Milchaustauschern.
Kompliziert werden diese Vergiftungen dann oft noch durch eine mangelhafte bzw. gänzlich fehlende Wasserversorgung, so dass leichtere Kochsalzüberbelastungen durch vermehrte Urinproduktion nicht ausgeglichen werden können. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, daß die Nieren von Jungtieren bei weitem nicht so leistungsfähig sind, wie die von Erwachsenen.
Krankheitsbild
Bei einer Kochsalzvergiftung sind die Kälber matt, es treten nervliche Ausfallerscheinungen auf. Sie stehe mit hängenden Kopf in der Box, drängen in eine Ecke, ihre Bewegungen sind auffällig „mechanisch“. Häufig werden Fieber bis 41 ° C und Symptome wie bei einer Lungentzündung beobachtet. Dies verleitet dazu, die Kälber antibiotisch zu behandeln, ohne das sich ein Behandlungserfolg einstellt. Todesfälle sind häufig. Durch den weiteren Einsatz von Elektrolyttränken verschlimmert sich das Krankheitsbild drastisch.
Vorsichtig Flüssigkeit zuführen
Die Behandlung ist sehr problematisch und besteht unter anderem in der wohldosierten Zufuhr kleinerer Wassermengen und normaler Tränke bei gleichzeitiger Kontrolle der Blutwerte im Labor. Eine völlige Freigabe der Tränkewasserzufuhr hätte den baldigen Tod des Kalbes zur Folge.
Zur Sicherheit sollten Kälber immer einen Zugang zu frischem Wasser haben, so dass eine übermäßige Zufuhr von Kochsalz und anderen Mineralstoffen sowohl durch Elektrolyttränken oder Fehlmischungen im Milchaustauscher ausgeglichen werden kann. Bei Diättränken sind die Anwendungsvorschriften zu beachten.
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