Zeitung: Niedersachsen stoppt Alleingang bei der Legehennen-Haltung
Bremen / Hannover (aho) – Nach massiver Intervention des Bundes und der anderen Länder zieht der niedersächsische Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen (CDU) seinen umstrittenen Erlass zur Flächenberechnung der Kleinvolieren. Das berichtet der in Bremen erscheinende „WESER-KURIER“ unter Berufung aus dem Agrarministerium in Hannover. Für bereits genehmigte Ställe soll aber Vertrauensschutz gelten.
800 Quadratzentimeter stehen seit Jahresbeginn jeder Käfighenne in der neuen Kleingruppenhaltung zu. Während die anderen Bundesländer für den Nestbereich 90 Quadratzentimeter pro Huhn draufschlagen, verfügte Ehlen vor zehn Monaten, dass die Nistzone in der Grundfläche rechnerisch enthalten sei. Damit konnten in Niedersachsen pro Voliere zwölf Prozent Hühner mehr untergebracht werden.
Jetzt macht das Land einen Rückzieher. „Der Erlass wird in der nächsten Woche einkassiert“, hieß es nacj Informationen des „Weser-Kuriers“ aus dem Agrarressort in Hannover. Kleinvolieren, die bereits nach Maßgabe des Erlasses bei den Landkreisen beantragt worden sind, dürfen allerdings bestehen bleiben beziehungsweise errichtet werden. Dies sehe eine entsprechende Vereinbarung des Ministeriums mit den Eierproduzenten vor, wird der Vorsitzende des Landesverbandes der niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Wilhelm Hoffrogge, im „WESER-KURIER“ zitiert. „Das akzeptieren wir.“ Zwar entspreche die Berechnungsmethode des Landes den ursprünglichen Plänen; die anderen Länder seien später eingeknickt und hätten die gemeinsame Linie verlassen. Aber auf Dauer habe es natürlich keine Insellösung für Niedersachsen geben können.
Bild: IKL Informationskreis Legehennenhaltung.