Niedersachsen: Mastputen mit „mildem“ Influenzavirus infiziert
Hannover (aho) – In einem Putenmastbetrieb im Kreis Cloppenburg wurde ein niedrig pathogenes H5 – Influenzavirus nachgewiesen. Alle 9000 Tiere seien bereits geräumt worden, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Hannover am Mittwoch. Es handele sich jedoch nicht um das hochpathogene Virus H5N1.
Um den Betrieb wurde ein 1000-Meter-Sperrgebiet eingerichtet, die Stallungen werden gereinigt. Im Sperrgebiet werden Untersuchungen durchgeführt, Geflügel darf nicht verbracht werden. Verlaufen die Untersuchungen 21 Tage nach Reinigung und Desinfektion des Ausbruchsbetriebes negativ, können die Maßnahmen wieder aufgehoben werden. In diesem Sperrgebiet befindet sich lediglich ein weiterer Putenmastbestand, hieß es aus dem Ministerium.
In Deutschland werden regelmäßig Monitoringuntersuchungen in Geflügelbeständen und bei Wildvögeln durchgeführt. Diese haben bisher keine Hinweise auf ein Influenzageschehen gegeben. Darüber hinaus werden in Putenmastbeständen spezielle Eigenkontrolluntersuchungen durchgeführt. Dabei werden deutschlandweit aus Mitteln der Geflügelwirtschaft seit 1999 alle Mastputenbestände regelmäßig beprobt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren bisher ausnahmslos negativ, also frei von Antikörpern gegen aviäres Influenzavirus der Subtypen H5 und H7.
Die jetzt auffälligen Proben waren im Rahmen darüber hinaus gehender verdachtsbedingter Eigenkontrollen durch ein Privatlabor angezeigt worden. Wildvögel (insbesondere Enten) sind häufig stille Träger der niedrig pathogenen Formen der aviären Influenza. Das Ministerium sieht hier eine mögliche Einschleppungsursache.
Fachlicher Hinweis: Bei dem gefundenen Influenzavirus handelt es sich um ein Aviäres Influenzavirus niedriger Pathogenität, welches nur bei Einzeltieren milde Krankheitserscheinungen hervorruft. Aus diesem Grunde sind Meldungen in der Laienpresse über „Vogelgrippe oder Geflügelpest in Niedersachsen“ falsch und irreführend.