Bewirtschaftung ohne Sachkunde: Minister Backhaus warnt vor dem giftigen Jakobskreuzkraut
Schwerin (aho) – Ähnlich wie in Schleswig-Holstein hat sich auch in Mecklenburg-Vorpommern das giftige Jakobskreuzkraut massiv verbreitet. Der Grund: Große Teile der vormals intensiv genutzten Grünlandflächen wurden in den vergangenen Jahren aufgegeben oder individuell extensiv bewirtschaftet, oft ohne die notwendige Sachkunde. Dadurch kam das Jakobskreuzkraut, das vorher durch intensive Schnittnutzung beziehungsweise mit dem Pflegeschnitt nach der Beweidung bekämpft wurde, wieder regelmäßig zur Blüte.
Im Juni beginnt die Blüte der Giftpflanze. „Zwar handelt es sich dabei um ein heimisches Gewächs, das obendrein auch noch recht schön anzusehen ist, aber die Pflanze ist ebenso giftig“, warnt Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Sie enthalte verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide, deren Abbauprodukte im Körper akute oder chronische Vergiftungen, insbesondere der Leber, auslösen können. In enger Zusammenarbeit mit der Landesforschungsanstalt MV, dem Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei und der Universität Rostock hat das Ministerium nun ein Merkblatt mit allen wichtigen Informationen rund um diesen toxischen Korbblüter veröffentlicht.
„Auch wenn Weidetiere wie Pferde, Kühe, Schafe oder Ziegen es instinktiv vermeiden, die Pflanze zu fressen – die regelmäßige Aufnahme nur geringer Mengen führt unweigerlich zu schweren Leberschäden und sogar zum Tod der Tiere“, so der Minister. Insbesondere reagieren Pferde empfindlich. Rinder etwas weniger stark, während Schafe und Ziegen relativ unempfindlich sind. Besonders tückisch: Das Jakobskreuzkraut verliere im getrockneten Zustand den für Pflanzenfresser alarmierenden bitteren Geschmack. Es kann daher insbesondere durch die Fütterung von Heu und Silage zu Krankheiten führen. Eine Heilung sei dann kaum noch möglich, sagte er weiter.
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