Legehennenfreilandhaltung: Betonierter Auslauf könnte Umweltbelastung reduzieren
Münster/Wiesbaden (aho) – „Der Auslauf ist die große Unbekannte“, erklärte Prof. Jörg Oldenburg vom gleichnamigen Ingenieurbüro anlässlich der 18. Internationale Bioland Geflügeltagung in Wiesbaden, über die jetzt das Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet. Denn alle Berechnungen zum Kotanfall beruhen bislang auf nur einer wissenschaftlichen Untersuchung. Etwa 5 bis 10 % des Frischkotes werden demnach im Auslauf abgesetzt. Der Stickstoffanfall beträgt damit etwa 50 bis 100 g N je Henne und Jahr, so der Bericht. Die Ammoniakemissionen setzt Oldenburg relativ zum Kotanfall an, das heißt, bei 5 % des Kotes im Auslauf betragen auch die Ammoniakemissionen dort 5 %. Schwieriger gestaltet sich die Berechnung beim Eintrag von N ins Grundwasser. Das Problem sei, dass es vor allem in Stallnähe keine Nährstoffentzüge durch Pflanzenaufwuchs gebe. Je nach Wetterlage könnten bis zu 100 % des Stickstoffs deshalb ins Grundwasser gelangen, heißt es im Bericht des Landwirtschaftlichen Wochenblatts. Die Verteilung des Stickstoffs sei recht unterschiedlich. Die Stickstoffdichte ist mit etwa 2000 kg N/ha und Jahr direkt am Stall am höchsten. Weiter entfernt sinkt dieser Wert auf etwa 10 kg N/ha und Jahr. Für Oldenburg lautet die Konsequenz, den stallnahen Bereich zu befestigen und den Kot dort regelmäßig zu entfernen, so der Bericht (1).
Im Betriebsdurchschnitt dürfen über Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft nicht mehr als 170 kg/ha N ausgebracht werden. Diese N-Obergrenze gilt für alle Betriebe, unabhängig von der Betriebsgröße und davon, ob ein Nährstoffvergleich erstellt werden muss oder nicht. Es sind sowohl betriebseigene als auch betriebsfremde tierische Wirtschaftsdünger zu berücksichtigen. Verstöße gegen die Vorschriften der Düngeverordnung können nach Fachrecht als Ordnungswidrigkeiten (OWI) mit einem Bußgeld geahndet werden und ziehen ggf. Prämienkürzungen im Rahmen von Cross Compliance (CC) nach sich (2).
Quellen:
(1) BW
Anforderung an den Auslauf
Landwirtschaftliches Wochenblatt
11 / 2014, S. 43
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