Aviäre Influenza: Niedersachsen und Niederlande fordern Impfung, Fachleute zweifeln
Oldenburg (aho) – Nach dem jüngsten Ausbruch der Aviären Influenza im Kreis Cloppenburg planen Niedersachsen und die Niederlande nach Informationen der in Cloppenburg erscheinenden Nordwestzeitung einen gemeinsamen Vorstoß bei der EU zum Impfen von Geflügel. In beiden Ländern zusammen befänden sich ein Drittel der europäischen Geflügelbestände, wird der Sprecher des Agrarministeriums, Gert Hahne, in der Zeitung zitiert. Ein praktikabler Impfstoff gegen die Geflügelpest sei noch nicht verfügbar, erklärte Hahne.
Verhalten steht die Kreisverwaltung Cloppenburg den Plänen gegenüber. „Es ist fraglich, ob bei einem Hähnchen mit einer Mastdauer von zirka 32 Tagen überhaupt ein ausreichender Impfschutz aufgebaut werden kann“, sagte Kreisveterinär Dr. Karl-Wilhelm Paschertz der Zeitung. Ein Problem bestehe auch darin, dass jedes Tier einzeln mit der Nadel geimpft werden müsste. Bei einem Bestand von mehr als zwölf Millionen Geflügeltieren allein im Landkreis Cloppenburg (landesweit 90 Millionen) und einer noch vielfach höheren Jahresproduktion sei dies – so Paschertz – eine „gewaltige Herausforderung“.