München (aho/lme) – In jedem dritten vom Prüflabor „Labor L + S“ getesteten Döner wurden nach Angaben des Vizepräsidenten des Verbandes unabhängiger Prüflaboratorien, Gero Beckmann, das für Moslems und Juden verbotene Schweinefleisch gefunden. Die Vermutung, dass preiswertes Schweinehackfleisch in Dönern verarbeitet wird, war nach Ansicht von Beckmann nahe liegend. Reines Kalbfleisch kostet zwischen drei und vier Euro pro Kilo, erläuterte Beckmann. Bei den extrem niedrigen Dönerpreisen auf dem Markt könne es also nicht sein, das diese nur aus Kalb- oder Schaffleisch bestünden. Auf eigene Initiative hin habe sein Labor Testkäufe in Thüringen, Bayern und Hessen durchgeführt, sagte Beckmann am Donnerstag in München. Zwar sei es gesetzlich nicht geregelt, was in Dönern sein darf und was nicht. Aber laut Berliner Verkehrsauffassung sei es geregelt, dass für klassische Döner nur Rind- oder Schaffleisch verwendet werden darf. Da streng gläubige Muslime kein Schweinefleisch essen dürfen, sei das Prüfergebnis bei dem typisch türkischen Gericht besonders brisant.