Blauzungenkrankheit im Kreis Paderborn: 125 Rinder und Schafe erkrankt
Paderborn (aho) – Die Blauzungenkrankheit hat auch den Kreis Paderborn erreicht. Seit vergangener Woche sind den Kreisveterinären insgesamt 125 Verdachtsfälle gemeldet worden. Zwei der Fälle sind heute bestätigt worden. Betroffen sind insgesamt 37 Betriebe, davon 6 Rinder- bzw. 31 Schafbestände, über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Ein Rind und 19 Schafe sind bereits verendet.
Die Blauzungenkrankheit ist eine nicht ansteckende, nur von besonderen Mücken übertragene Infektionskrankheit, an der vor allem Schafe aber auch Ziegen und Rinder erkranken. Probleme bereitet die Erkrankung vor allem Schafen, die daran auch sterben können. 7 – 8 Tage nach der Infektion zeigen sich erste Anzeichen einer akuten Erkrankung wie eine erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde. Kurz nach dem Anstieg der Körpertemperatur erscheinen die Mundschleimhäute gerötet und schwellen an. Die Schafe haben erhöhten Speichelfluss und Schaum vor dem Maul. Die Zunge schwillt an und wird blau – daher der Name.
Bei Rindern und Ziegen verläuft die Erkrankung meistens still, also ohne sichtbare Krankheitszeichen. Wenn überhaupt, zeigen sie nur leichte Symptome und gesunden in der Regel vollständig.
Im Gegensatz zu vielen anderen Tierseuchen müssen bei der Blauzungenkrankheit auch keine Massentötungen vorgenommen werden weil der Virus von Mücken übertragen wird und sich die Tiere somit nicht gegenseitig anstecken. Eine Behandlung der erkrankten Tiere ist nicht möglich. Die Tiere können vorsorglich nur mit einem Insektizid behandelt werden, das jedoch auch keinen 100prozentigen Schutz bietet.