Rinderpraxis: Bei Rindergrippe irreversible Lungenschäden vermeiden
Nizza (aho) – Der Rindergrippekomplex stellt eine multifaktorielle Krankheit dar, deren Ursachen mit dem Tier selbst, mit dessen Haltungsbedingungen oder mit der Anwesenheit von Infektionserregern in Zusammenhang stehen können. Das Syndrom kann sich in vier unterschiedlichen Schweregraden manifestieren:
Grad 1 – subklinische Erkrankung; Grad 2 – kompensierte klinische Erkrankung; Grad 3 – nicht-kompensierte klinische Erkrankung; Grad 4 – irreversible, klinische Erkrankung; lebensbedrohlich.
Die therapeutische Strategie zur Minimierung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Rindergrippekomplexes umfasst den Einsatz geeigneter Antibiotika, die Modulation der pulmonalen Entzündungsreaktion und die Korrektur mechanisch bedingter Funktionsstörungen. Die meisten am Rindergrippekomplex erkrankten Tiere können dem Schwergrad 3 der Erkrankung zugeordnet werden. In diesen Fällen kann eine irreversible Schädigung der Lunge nur dadurch vermieden werden, dass eine gleichzeitige Behandlung der bakteriellen Infektion sowie des lokalen Entzündungsgeschehens erfolgt. Die in diesem Artikel beschriebene Behandlungsstrategie basiert grundlegend auf dem kombinierten Einsatz eines Antibiotikums wie Florfenicol, das gegen alle relevanten Pathogene wirksam ist, und eines nichtsteroidalen Entzündungshemmers (NSAID) wie Flunixin, welches die schädlichen Auswirkungen einer Entzündung bekämpft.
Lesen Sie hierzu eine Veröffentlichung von Professor Lekeux von der Universität Lüttich. Er hatte das Thema auch im Rahmen des WBC Kongresses 2006 (15. – 19. Oktober, Nizza, Frankreich) vorgestellt.
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auf der AHO – Hauptseite unter dem Menüpunkt „Rindergrippe“.