Schafhaltung in Niedersachsen geht zurück
L P D – Die Lammzeit bei den niedersächsischen Schafen ist derzeit in vollem Gange. Knapp 140.000 Mutterschafe bringen in den Ställen der 3.600 professionellen Schafhalter mit mehr als 20 Schafen ein oder zwei Lämmer je Muttertier zur Welt, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Insgesamt wurden in Niedersachsen 245.000 Schafe gemeldet. 70 bis 80 Prozent der Schafhalter nennen jedoch weniger als 20 Tiere ihr Eigen. Die tatsächliche Zahl wird daher auf rund das doppelte geschätzt. Nach Auskunft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist die Schafhaltung insgesamt rückläufig. Grasten im Jahr 2004 noch 270.000 Schafe auf den Deichen und Wiesen, waren es im Jahr 2006 nur noch 245.000. Grund dafür seien vor allem die veränderten Rahmenbedingungen, heißt es. Nach der Entkoppelung der Förderung und dem damit verbundenen Wegfall der Mutterschafprämie haben einige Schafhalter ihre Tiere bereits abgeschafft. Die Tierschutztransportverordnung, die am 1. Januar 2007 in Kraft getreten ist, verunsichert die Tierhalter zusätzlich. Viele trennen sich lieber von den Tieren, als sich mit dem komplizierten Regelwerk auseinanderzusetzen.
In Niedersachsen gibt es mit 25 bis 30 verschiedenen Schafrassen eine große Vielfalt. Für eine einheitliche Vermarktung ist diese Vielfalt jedoch wenig geeignet. Die Direktvermarktung regionaler Besonderheiten wie der Diepholzer Moorschnucke oder des ostfriesischen Milchschafs ist daher weit verbreitet. Typisch für Niedersachsen sind Fleischrassen wie das schwarzköpfige und das weißköpfige Fleischschaf, das Merino-Fleischschaf, das Texel- und das Leineschaf. Neben den Fleischrassen sorgen die Milchschafe mit ihrem Käse für ein besonderes Aushängeschild der ländlichen Region. Der sahnige, nussartige Geschmack der Schafmilch überzeugt oftmals sogar Nichtmilchtrinker und bietet vor allem für Menschen die an einer Kuhmilchallergie leiden, eine willkommene Alternative.
Trotz bester Pflege können Schafe erkranken. Das neue aid-Heft „Gesunde Schafe“ erklärt, woran Tierhalter futterbedingte Störungen, Parasiten und Klauenkrankheiten erkennen und wie sie ihre Schafe davor schützen können. Im Mittelpunkt steht dabei die Vorbeugung. Welche hygienischen Anforderungen müssen Schafstall und Weide erfüllen? Was ist während und nach einer Geburt zu beachten? Wie sieht eine bedarfsgerechte Fütterung aus? Wann müssen die Klauen geschnitten werden? All diese Fragen beantwortet der Ratgeber übersichtlich und kompakt. Zahlreiche Farbfotos veranschaulichen die einzelnen Arbeitsschritte, zum Beispiel bei der Klauenpflege. Darüber hinaus erläutert das Heft die Vorschriften des Tierarzneimittelgesetzes sowie des Tierschutzes. Das Heft „Gesunde Schafe“ ist über den aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstraße 8, 53340 Meckenheim, Tel.: 02225 926146 zu beziehen.