Blauzungenkrankheit in den Niederlanden: Maßnahmen in Mönchengladbach
Mönchengladbach (aho) – Wegen des Auftretens der so genannten Blauzungenkrankheit bei Schafen und Ziegen im niederländischen Kerkrade wurde heute auch das Gebiet der Stadt Mönchengladbach durch die Landesregierung zum Sperrbezirk für Wiederkäuer erklärt. Der Sperrbereich umfasst einen Radius von 100 km um die niederländische Grenzstadt. Aus dem Sperrbezirk dürfen keine empfängliche Tiere (Schafe, Ziegen, Rinder) verbracht werden. Ein Transport innerhalb der Gebiete und in diese hinein ist laut einer Informationen des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz jedoch zulässig.
Dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadt sind rund 120 Betriebe bekannt, die Wiederkäuer halten. Alle Halter, die Schafe und Ziegen bisher nicht angemeldet haben, sollten dies unverzüglich nachholen. Für die Anzeige von bisher noch nicht registrierten Beständen und die Klärung von individuellen Fragen stehen die Mitarbeiter des Veterinäramtes unter der Rufnummer Tel 02161 / 25-2831 ab Montag vormittag zur Verfügung.
Die Blauzungenerkrankung trifft in erster Linie Schafe und Ziegen; die Seuche äußert sich bei den Tieren mit Fieber, Blutungen und Kreislaufversagen. Die Seuche gilt als Krankheit, die sich sehr schnell und gefährlich ausbreiten kann. Sie endet vor allem bei mit dem Virus befallenden Schafen oft tödlich. Die Krankheit wird nicht von Tier zu Tier, sondern durch stechende Insekten, zumeist Mücken, übertragen. Die Krankheit ist bislang nur in den warmen Regionen Südeuropas aufgetreten. Der jetzt bestätigte Ausbruch in den Niederlanden gilt als das erstmalige Auftreten der Krankheit in Nordeuropa.
Für Menschen gilt das Virus als ungefährlich. Auch der Verzehr von mit dem Virus befallenen Tiererzeugnissen ist unproblematisch. Fleisch, Milch und Milchprodukte von infizierten Tieren spielen bei der Erregerübertragung keine Rolle.
Obgleich die Krankheit einen unterschiedlichen Verlauf nehmen kann, treten beim Schaf in der Regel folgende Symptome auf: Fieber, allgemeine Schwäche, Geschwüre im und um das Maul. Bei einem Teil der Tiere kann die typischen Blau-Rot-Färbung der Zunge eintreten, die der Seuche ihren Namen gegeben hat. Außerdem können Rötungen und Blutungen des oberen Klauenrandes, Lahmen, mitunter auch Aborte auftreten. Bei Rindern verläuft die Krankheit häufig ohne klinische Symptome.