Verdacht auf Vogelgrippe bei totem Steinmarder in Lübeck
Lübeck (aho) – Im Lübecker Stadtteil St. Lorenz wurde jetzt ein toter Steinmarder gefunden, der im Landeslabor Neumünster positiv auf ein Influenza-Virus getestet wurde. Wie die Lübecker Nachrichten jetzt berichten, hatten Anwohner das Tier gemeldet, nachdem auf Rügen der Fall eines mit der gefährlichen asiatischen Variante des H5N1-Erregers infizierten Steinmarders bekannt wurde. Derzeit wird der Kadaver im Tierseuchenlabor auf Riems untersucht, heißt es in einem Zeitungsbericht.
Lübecks Leitender Amtstierarzt Andreas Müller-Buder geht derzeit noch nicht davon aus, dass bei dem Tier tatsächlich ein Fall von Vogelgrippe vorliegt. „Das gefundene Virusmaterial war nur sehr gering“, so Müller-Buder gegenüber dem Blatt. „Andere Kollegen im Land hatten Tiere mit weitaus stärkeren Befunden, die auf Riems dennoch negativ getestet wurden.“ Trotzdem sei der Krisenstab in Alarmbereitschaft, bestätigte auch Innensenator Thorsten Geißler. Sollte tatsächlich H5N1 vorliegen, werde überlegt, ob in der gesamten Stadt eine Beobachtungszone eingerichtet wird. Auch eine Sperrzone in einem Zwei-Kilometer-Radius um die Fundstelle sei denkbar.
„Ein Steinmarder“, so der Amtstierarzt gegenüber der Zeitung, „hat ein relativ großes Einzugsgebiet. Wenn er infiziert ist, müssen wir davon ausgehen, dass in der Gegend irgendetwas ist, dass Vögel, die der Marder gefressen hat, offensichtlich infiziert waren.“
So lange, bis nicht das endgültige Ergebnis des Tierseuchenlabors vorliegt, werde jedoch nichts unternommen. Mit einem Befund wird innerhalb von 48 Stunden gerechnet, meldet die Zeitung.