Vogelgrippe: Gefährdetes Wirtschaftsgeflügel auf Rügen soll vorsorglich gekeult werden
Schwerin / Rügen (aho) – Auf Rügen soll noch am Sonntag damit begonnen werden, besonders gefährdete Wirtschaftsgeflügelbestände vorsorglich zu keulen. Grundlage sei eine umfassende Risikobewertung durch das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems, teilte das Agrarministerium in Schwerin mit. Weitere Details wurden nicht genannt. Nach Angaben der Landestierärztin Maria Dayen werden Bestände mit erhöhten Risiken getötet. Beispielsweise aus Betrieben in der Nähe größerer Schwanenkolonien oder Tiere aus Freilandhaltung. Grund für die Keulung sei die Inkubationszeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Vogelgrippe. Nach Dayens Angaben gibt es auf Rügen rund 800 Geflügelhalter mit rund 400.000 Tieren.
Von Fachleuten war kritisiert worden, dass Journalisten und Kamerateams ungehindert zwischen dem mit toten Schwänen übersäten Stand und geflügelhaltenden Betrieben pendeln konnten. So wäre es möglich, das H5N1 – Virus zu verschleppen.
Ganz Rügen ist mittlerweile zur Schutzzone erklärt worden. Die so genannte Beobachtungszone wurde auf die Hansestädte Stralsund und Greifswald sowie auf die Landkreise Nordvorpommern und Ostvorpommern ausgeweitet. In der Schutzzone sind für 21 Tage der Handel und Transport von Geflügel verboten, für die Betriebe gelten Seuchenschutzmaßnahmen, die Tierbestände werden untersucht. In der Beobachtungszone ist ein Geflügeltransport 15 Tage lang verboten, ebenso Ausstellungen und Märkte mit Geflügel.