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Die Stadt Mönchengladbach informiert zum Thema Vogelgrippe

Mönchengladbach (aho) – Die Geflügelpest, die landläufig als Vogelgrippe bezeichnet wird und im Fachjargon aviäre Influenza heißt, beschäftigte heute den Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren der Stadt Mönchengladbach. Fachleute des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes sowie des Gesundheitsamtes stellten dem Ausschuss vor dem Hintergrund sich häufender Meldungen über die Ausbreitung des so genannten H5N1-Virus und wachsender Sorgen in der Bevölkerung vor, wie sie die Risiken eines Ausbruchs vor der „Haustür“ einschätzen und wie sich auf diesen Fall vorbereiten. Dr. Michael Schmitz als für beide Bereiche verantwortlicher Beigeordneter: „Wir nehmen das Thema und auch die Ängste in der Bevölkerung ernst und beobachten die Entwicklung sehr genau. Aber derzeit besteht noch kein Grund zur Panik.“

Dr. Karl-Heinrich Becker, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, verdeutlichte den Ausschussmitgliedern anhand von Karten die Ausbreitung der Vogelgrippe über Südostasien bis zu den jüngsten Fällen in der Türkei, berichtete über Gegenmaßnahmen auf europäischer, Bundes- und Landesebene und erläuterte, was die Stadt selbst getan hat um einer Ausbreitung vorzubeugen und sich für den Fall zu wappnen, dass die Seuche dennoch Mönchengladbacher Geflügelbestände befällt.

So haben die amtlichen Veterinäre seit Ende Oktober über 100 Kontrollen in Geflügelhaltungen durchgeführt, die ja einer Stallpflicht unterlagen, in zwei Fällen wegen Nichtbeachtung von Vorschriften ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und erlegte Wildenten im Rahmen des so genannten Wildmonitorings ebenso wie tot aufgefundene Vögel auf Vogelgrippe untersuchen lassen. Die Befunde der Untersuchung waren ebenso negativ wie bei den Kotproben, die an den Gewässern im Stadtgebiet genommen wurden.

Weil neben dem Vogelzug der Reiseverkehr als Verbreitungsweg der Vogelgrippe gilt, hat die Stadtverwaltung im Kontakt mit dem Hauptzollamt und dem Flughafenzoll stichprobenweise Kontrollen durchgeführt und Merkblätter in sieben Sprachen verteilen lassen. Den Reisenden ist es deshalb verboten, aus einer Reihe von asiatischen Ländern Geflügel oder andere Vögel, Geflügelfleisch, Eier und andere Produkte vom Geflügel sowie Federn oder unbehandelte Jagdtrophäen in die Europäische Union einzuführen.

Bei aller Vorsicht und Vorbeugung, und obwohl die Tierärzte derzeit keine akute Gefahr für einen Ausbruch in Mönchengladbach feststellen können, haben sie dennoch alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um im Falle eines Seuchenausbruchs vorbereitet zu sein. Dann ist ein abgestimmtes Krisenmanagement gefragt.

Wie dies im Zusammenspiel der Verwaltungsführung und verschiedener Ämter (über Personalamt, Organisation und Feuerwehr, Ordnungsamt, Bauverwaltung, etc.) der Stadtverwaltung und externer Stellen (THW, niedergelassene Tierärzte, freiwillige Helfer) funktioniert und welche Auswirkungen der Ausbruch der Geflügelpest in Mönchengladbach hätte, machte Dr. Ferdinand Schmitz in seiner anschaulichen Präsentation anhand eines fiktiven Falls deutlich, der auch zeigte, welche Konsequenzen der Seuchenausbruch in einem Betrieb in verschiedenen Radien (1000 Meter, 3000 Meter, 10.000 Meter) im Umkreis nach sich zieht.

Nicht nur am grünen Tisch, sondern auch ganz praktisch hat sich die Stadtverwaltung auf solch einen Fall vorbereitet: So wurden neben den Tierärzten des Veterinäramtes auch 80 Feuerwehrleute der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr gegen Grippe geimpft. Die Impfung ist notwendig, da im Falle eines Seuchenausbruchs diese Personen unmittelbaren Kontakt mit dem Vogelgrippevirus bekommen und eine gleichzeitige Infektion mit menschlichen Grippeviren verhindert werden soll. Außerdem hat die Stadtverwaltung einen Vorrat des antiviralen Mittels Tamiflu für den Ersteinsatz der Tierärzte und Feuerwehrleute eingelagert.

Im Veterinäramt selbst wurden Schutzkleidung, Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel bevorratet und auch die notwendigen Vorbereitungen für die Tötung von Geflügelbeständen getroffen. Außerdem wurden sämtliche Geflügelhalter in einer speziell für den Tierseuchenfall entwickelten Datenbank im Veterinäramt erfasst und die Längen- und Breitengrade der Geflügelhaltungen mittels des städtischen GIS-Daten-Systems ermittelt. Diese Daten sind für die exakte Erfassung der Tierhaltungen erforderlich, die in der Nähe eines Seuchenbetriebes liegen und auch mit tierseuchenrechtlichen Sperrmaßnahmen reglementiert werden müssen.

Rund 450 Geflügelhalter mit insgesamt ca. 14.000 Tieren sind in Mönchengladbach gemeldet. Allerdings geht das Amt bei der Vielzahl von Hobbyhaltungen, die den Großteil der Geflügelbestände ausmachen, von einer Dunkelziffer zwischen 20 und 30 Prozent aus. Landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe mit über 100 Tieren sind in Mönchengladbach insgesamt 16 gemeldet.

Dr. Klaus Laumen, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes, beleuchtete die humanmedizinischen Aspekte der Influenza und des seit 1997 bekannten Typs H5N1, versuchte mit seinem Vortrag für etwas Klarheit in der Flut der kursierenden medizinischen Begriffe und Krankheitsbilder zu sorgen und berichtete darüber, welche Vorkehrungen die örtliche Gesundheitsbehörde trifft. Im Falle eines Ausbruchs der Geflügelpest steht dabei der Arbeitsschutz im Vordergrund: Ein Gesundheitsrisiko für Mitarbeiter, Tierärzte und Freiwillige, die mit infiziertem Geflügel in Kontakt kommen, muss ausgeschlossen werden. Merkblätter und Absprachen mit dem Rettungsdienst und den Krankenhäusern regeln, was beim Verdacht zu tun ist, dass sich ein Bürger mit dem Vogelgrippevirus angesteckt hat.

Aber auch mit dem – allerdings derzeit sehr viel unwahrscheinlicheren – Fall einer Pandemie, also der weltweiten Verbreitung eines neuen Influenzavirus von Mensch zu Mensch, beschäftigen sich die Mediziner auch auf kommunaler Ebene. Absprachen mit den örtlichen Krankenhausträgern sollen hierzu in nächsten Zeit getroffen werden.

Bei aller Sorge im Zusammenhang mit der so genannten Vogelgrippe und der Furcht vor neuen – bisher unbekannten – Influenzatypen appellierte Dr. Laumen an die Zuhörer, die Gesundheitsgefahren, die von den unter Menschen verbreiteten Grippevarianten ausgehen, ernst zu nehmen. Denn auch diese verändern sich ständig, was eine jährliche Schutzimpfung sinnvoll macht. Immerhin stürben alleine in Deutschland jedes Jahr zwischen 7.000 und 14.000 Menschen an der Influenza.

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