Vogelgrippe: Aufstallungsgebot für Geflügel läuft am 15. Dezember 2005 aus
Düsseldorf (aho) – Ab Freitag, den 16. Dezember 2005 kann das zum Schutz vor der Geflügelpest aufgestallte Geflügel wieder aus den Ställen gelassen werden. Das kündigte der Landwirtschaftsminister von Nordrhein – Westfalen Eckhard Uhlenberg heute bei einer Veranstaltung des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter in Dortmund an. Während der Aufstallpflicht, die einschließlich bis zum 15. Dezember gilt, wurden bundesweit systematische Untersuchungen an Zugvögeln und Hausgeflügel durchgeführt. Allein in NRW wurden mehr als 3.600 Proben entnommen. Alle Untersuchungsergebnisse sind negativ ausgefallen. Damit kann mit hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass das Geflügelpest-Virus in diesem Herbst nicht über Zugvögel nach Deutschland eingeschleppt worden ist.
Dennoch bleibt die Genehmigungspflicht für Geflügelschauen, -märkte und -ausstellungen bestehen, denn immer dann, wenn eine große Zahl von Tieren aus verschiedenen Herkunftsbeständen aufeinander trifft, ist die Gefahr einer unkontrollierten Erregerverbreitung besonders groß. Deshalb müssen auch alle Tiere, die auf einer solchen Veranstaltung präsentiert werden sollen, weiterhin vorher klinisch untersucht werden.
Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg: „Die in den vergangenen Monaten ergriffenen Schutzmaßnahmen lassen uns mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass das Virus bisher Deutschland nicht erreicht hat. Deshalb kann ich die Aufhebung des Aufstallungsgebots ab der nächsten Woche guten Gewissens vertreten. Wir werden die Situation jedoch weiter beobachten, denn im Frühjahr ziehen die Vögel aus ihren Winterquartieren nach Westeuropa. Ein erneutes Aufstallungsgebot im kommenden Frühjahr halte ich deshalb nicht für unwahrscheinlich. Dabei werden wir eng mit dem nationalen Referenzlabor zusammenarbeiten, das entsprechende Empfehlungen gibt.“
Endgültige Entwarnung für das Auftreten des Virus in den Geflügelbeständen kann noch nicht gegeben werden: Aufgrund der Geflügelpestfälle bei Wildvögeln aus dem asiatischen Raum auf ihrem Weg vor allem in die afrikanischen und südosteuropäischen Rastgebiete, muss davon ausgegangen werden, dass diese Vögel das Virus mit sich tragen. Diese Virusträger können dort nun auch die Zugvögel infizieren, die im Frühjahr nach Westeuropa zurückkehren werden.