Broilermast mit Biofutter: Auf das Verhältnis von Energie und Aminosäuren achten
(aid) – Langsam wachsende männliche und weibliche Eintagsküken können entsprechend den zukünftigen Anforderungen der EU-Öko-Verordnung erfolgreich gemästet werden. Über entsprechende Fütterungsversuche an der FH Weihenstephan berichtete das Mitteilungsblatt der Fleischforschung Kulmbach. Vier Gruppen geschlechtssortierter Küken erhielten während der vierwöchigen Start- und Aufzuchtphase Futtermischungen mit einem abgesenkten Energiegehalt von 12 oder 11 ME (umsetzbare Energie) Megajoule/Kilogramm (MJ/kg) Das Verhältnis von Lysin zum Energiehalt (ME) betrug konstant 0.85 und das von Methionin/ME 0,31. Die absoluten Gehalte an essentiellen Aminosäuren waren bei niedrigerer Energie natürlich geringer. Von der energieärmeren Ration fraßen die Tiere entsprechend mehr, so dass am Ende der Aufzuchtphase alle vier Gruppen mit im Mittel 802 g gleiche Gewichte erreichten. Während der anschließenden dreiwöchigen Mastphase wurden an zwei Gruppen Futtermischungen mit Energiegehalten von 12,4 ME MJ/kg verfüttert und an die beiden anderen 11,2 ME MJ/kg. Die Futtermischungen waren so gewählt, dass in jeweils zwei Gruppen konstante Verhältnisse von Lysin bzw. Methionin zur Energie bestanden. Alle Mischungen der Mastphase enthielten Erbsen, Sonnenblumenkuchen, Leinkuchen, Weizen, Gerste und Mais. Die Mischungen wurden in zwei Gruppen durch Maiskleber, Sojabohnen und Sonnenblumenöl ergänzt, in den anderen Gruppen dagegen durch Hafer. Zum Mastende erzielte die Gruppe mit 12,4 ME MJ/kg und Ergänzung durch Maiskleber, Sojabohnen und Sonnenblumenöl das höchste Schlachtkörpergewicht (1 651 g) bei günstigster Futterverwertung. Männliche Tiere nahmen deutlich besser zu und hatten weniger Abdominalfett als weibliche; beim Teilstück Brust waren allerdings die Hennen überlegen. Fütterungsbedingt war der Fleischanteil Brust bei der energiereichsten Gruppe signifikant höher als bei der energieärmsten. Die Tierverluste lagen mit 1,3 Prozent niedrig und die Mastleistungsergebnisse wurden für ökologische Erzeugungsbedingungen als auf einem hohem Niveau liegend eingestuft. Die Wissenschaftler ziehen den Schluss, dass Futtermischungen mit deutlich abgesenkten Energiegehalten sowie erniedrigten Gehalten an essentiellen Aminosäuren bei konstantem Verhältnis von Aminosäuren zu Energie erfolgreich in der ökologischen Broilermast eingesetzt werden können.
aid, Dr. Sigrid Baars