Rheinland-Pfalz startet diese Woche Geflügelpest-Frühwarnsystem
Mainz (aho) – Aufgrund der Verbreitung der Geflügelpest in Russland und Asien startet in diesen Tagen in Rheinland-Pfalz das Monitoring-Programm bei Wildvögeln. „Wir etablieren hier ein Frühwarnsystem für das Auftauchen von gefährlichen Virusstämmen der „Vogelgrippe“, zum Schutz der heimischen Geflügelbestände“, sagt Umweltministerin Margit Conrad.
Erfreulicherweise konnten sowohl Naturschützer als auch Jäger für das Projekt gewonnen werden. „Alle haben sehr schnell ihre Bereitschaft signalisiert, ich will mich ausdrücklich dafür bedanken“, betont Umweltministerin Conrad. Die ersten Proben werden von Jägern entnommen und im Landesuntersuchungsamt in Koblenz auf Geflügelpest untersucht. In den kommenden Wochen werden von Naturschützern gesammelte Kotproben von Wildvögeln aus bestimmten Wasservogelgebieten hinzukommen. Hier werden schwerpunktmäßig Gebiete mit Zugvogelvorkommen bzw. Gebiete mit Vögeln die mit Zugvögeln Kontakt haben können beprobt. Insbesondere werden Wildenten und Wildgänse auf die Geflügelpest untersucht.
Auch bei Hausgeflügelbeständen werden in den kommenden Monaten Untersuchungen auf Geflügelpestviren durchgeführt. Prinzipiell wurde den Haltern empfohlen den direkten und indirekten Kontakt ihres Geflügels mit Wildvögeln zu vermeiden oder sofern dies nicht möglich ist zumindest zu reduzieren.
Die Klassische Geflügelpest – umgangssprachlich oft als „Vogelgrippe“ bezeichnet – ist eine besonders schwer verlaufende Form der aviären Influenza, die durch hochpathogene aviäre Influenzavirusstämme hervorgerufen wird und alle Geflügelarten treffen kann. Bei Hühnern und Puten werden die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet. Wasservögel erkranken klinisch seltener und weniger schwer, sie scheiden aber dennoch das Virus aus und können als Reservoir für Ansteckungen dienen. Das Risiko einer Einschleppung der Geflügelpest über Zugvögel von Russland und Kasachstan nach Europa wird von Experten als nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen eingestuft. Der wirtschaftliche Schaden im Falle eines Ausbruchs bei Hausgeflügel kann sehr hoch sein. Abschließend betont Umweltministerin Margit Conrad: „Es gibt momentan keine Hinweise auf Infektionen bei einheimischen Vögeln oder Geflügel mit Geflügelpestviren; schon gar nicht auf solche Viren, die für den Menschen eine Gefahr darstellen.“