Kommt der Rinderwahn aus menschlichen Knochen?
(lid) – Britische Wissenschaftler haben eine neue These zum Ursprung von BSE aufgestellt: Der Rinderwahn könnte durch menschliche Knochen ins Tierfutter gekommen sein. Gemäss der jüngsten Ausgabe der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ waren die Verstorbenen mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit infiziert und stammen vom indischen Subkontinent. In den Sechziger- und Siebzigerjahren importierte Großbritannien Hunderttausende Tonnen Tierknochen, Knochenmehl und Kadaverteile, die als Dünger und Futtermittel verwendet wurden. Die Hälfte davon sei aus Indien, Bangladesh und Pakistan gekommen. Dass sich darunter gelegentlich Menschenknochen befanden, sei dokumentiert, zitiert der „Bund“ die Wissenschaftler der Universität Kent. BSE gehört zur Krankheitsklasse der transmissiblen spongiformen Enzaphalopathie (TSE), zu welcher auch die Traberkrankheit bei Schafen und Ziegen und Creutzfeldt-Jakob (CJD) zählen. 1986 wurden in Großbritannien die ersten Fälle von Rinderwahn festgestellt. Zehn Jahre später tauchte dort eine neue Variante von Creutzfeldt-Jakob (vCJD) beim Menschen auf, die auf den Verzehr von BSE-Fleisch zurückgeführt wird. Bisher konnte nicht geklärt werden, weshalb Rinder überhaupt an BSE erkranken. Der gängigsten Theorie zufolge wurden die Kühe mit Knochenmehl gefüttert, in dem erkrankte Schafe waren. Die Ähnlichkeit von BSE, CJD und vCJD sei groß genug, um die Theorie einer Verbindung zwischen den dreien zu stützen, erklären die Wissenschaftler gemäss „Bund“. Nun wolle man weitere Untersuchungen durchführen.