Vogelgrippe: Rheinland-Pfalz verstärkt Vorsorge und baut Monitoring auf
Mainz (aho) – Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad begrüßt die Vorschläge der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur möglichen Verhinderung der Einschleppung der Geflügelpest als „sinnvoll und ausgewogen“. „Es gibt keinen Grund zur Panik, wohl aber zur Vorsorge“, stellt sie fest. Umweltministerin Conrad setzt zum jetzigen Zeitpunkt auf Vorsorge und ein Monitoring, das in Rheinland-Pfalz aufgebaut wird. Es soll besonders betroffene Wildvogelarten, heimische Vögel im Kontakt zu Zugvögeln sowie Geflügel in Freiland-Haltung umfassen. Ziel ist es, möglichst frühzeitig Informationen darüber zu gewinnen, ob in Rheinland-Pfalz Geflügelpest-Erreger bei Geflügel wie Gänsen und Enten vorhanden sind. Um Stichproben besonders an großen Gewässern zu nehmen, müssen keine dieser Tiere getötet werden, es genügen Kotproben oder Abstriche. „Mitte September beginnt der Vogelzug. Wir brauchen einen Überblick über den Status im Land.“, stellt Umweltministerin Conrad fest.
Die Umweltministerin hat Experten des Umweltministeriums und des Landesuntersuchungsamtes beauftragt, ein Konzept für die Beprobung zu erarbeiten. Das Landesuntersuchungsamt wird dazu eigene Probekapazitäten aufbauen und eng mit dem nationalen Referenzlabor zusammen arbeiten.
Die „Aufstallung“ (Haltung im Stall) von Hausgeflügel – soweit möglich – ist während der Zeit des Vogelfluges als Vorsorge sinnvoll. Die Geflügelhalter sollten diese bereits im Vorgriff auf eine Eilverordnung des Bundes umsetzen und den Beginn des Vogelfluges ab September beachten. Durch die Unterbringung in Ställen wird der Kontakt von Hausgeflügel zu Zugvögeln und damit die mögliche Übertragung von Viren verhindert. Auch Netze können zum Beispiel diesen Kontakt verhindern.
Menschen können in aller Regel nur sehr schwer durch Geflügel-Influenzaviren infiziert werden. Dazu ist ein extrem enger Kontakt des Menschen mit infizierten Vögeln erforderlich. Die weitere Verbreitung von Mensch zu Mensch erfolgt, wenn überhaupt, nicht effektiv. Trotz mehr als 1 Million wegen Geflügelpest getöteter Hühner in Asien sind seit Ende 2003 nur 112 Menschen erkrankt. Um eine weltumspannende Epidemie bei Menschen auszulösen, müsste durch Veränderung des gegenwärtigen Virus ein für den Menschen hochinfektiöses, neues Virus entstehen. Umweltministerin Conrad teilt mit: „Ein solches existiert aber derzeit nicht“