Kreis Soest: Q-Fieber-Erreger bei Schafen verbreiteter als angenommen
Kreis Soest (aho)- Der Q-Fieber-Erreger ist in den Schafherden der Region verbreiteter, als bisher angenommen wurde. Das ist das Ergebnis von Untersuchungen, die der Veterinärdienst des Kreises Soest beim Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Arnsberg als Konsequenz der Erkrankungswelle bei Menschen im Mai veranlasst hatte.
Der Kreis Soest galt bisher nicht als typisches Verbreitungsgebiet des Q-Fiebers. Deshalb konnten die Kreisveterinäre bisher von der allgemein als normal geltenden Infektionsrate von ein bis zwei Prozent ausgehen. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse legen eine höher Quote nahe. „Vor allem in der Schafherde des Landwirtschaftszentrums Haus Düsse wird ein aktives Infektionsgeschehen deutlich“, so Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes. Von 71 untersuchten Schafen seien 17 gesichert positiv gestestet worden.
Aber auch fünf weitere Schafherden im westlichen Kreis Soest, von den jeweils 25 Tiere untersucht wurden, weisen eine vergleichsweise hohe Infektionsdichte auf. Zwischen zwei bis sechs Tiere der einzelnen Bestände hatten Antikörper gegen den Q-Fieber-Erreger Coxiella burnetti gebíldet.
Die Mitarbeiter des Veterinärdienst vermuten, dass ein erhöhtes Zeckenaufkommen in diesem Frühjahr Ursache für die erhöhte Infektionszahl sein könnte. Die Parasiten spielen eine entscheidende Rolle als Überträger und Erregerreservoir. „Wir sehen nach den jetzigen Ergebnissen einen erheblichen Untersuchungsbedarf, um ein Übersichtskataster erstellen zu können“, betont Dr. Hopp. Das weitere Vorgehen werde zurzeit mit dem NRW-Landschaftsministerium und dem Arnsberger Veterinäruntersuchungsamt abgestimmt.